Projektübersicht AudioMoth

Rufaufnahmen mit dem AudioMoth 

Ein Bild, das grün, Tisch enthält.

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Das AudioMoth besteht nur aus einem Ein-Platinencomputer, der auf einer Batteriehalterung befestigt ist. Zum Schutz ist es hier in einer Plastikschachtel verpackt. Das Loch im Deckel gibt das Aufnahmemikrophon frei .

Fledermäuse stoßen bei ihren Jagdflügen dauernd Rufe im für den Menschen nicht hörbaren Ultraschallbereich aus. Diese Ortungslaute können zur Artbestimmung genutzt werden: Rufe aufnehmen, am Computer analysieren, Art bestimmen —fertig. Das klappt nicht für alle Arten gleich gut, reicht aber in der Regel aus, wenn man nur wissen möchte, was da regelmäßig seine nächtlichen Kreise um das Haus oder den Gartenteich zieht. Bis vor kurzem brauchte man für die akustische Erfassung teure Detektoren aber seit kurzem gibt es ja das AudioMoth.      

Ein Bild, das Gebäude, Tisch, Fenster, sitzend enthält.

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Achtung, wenn Sie das AudioMoth so wie hier auf der Veranda aufbauen, nehmen Sie unter Umständen Ihre Gespräche auf. 

Es ist klein, kann mit der Post verschickt werden und ist einfach zu bedienen. Deshalb eignet es sich besonders für die „schnelle Aufnahme zwischendurch“ und kann bei der Stiftung FLEDERMAUS ausgeliehen werden. 

Das AudioMoth ist ein kleiner batteriebetriebener Computer, der nach einem vorgegebenen Zeitschema Audioaufnahmen macht und diese dann auf eine Mikro-SD Karte ablegt. Er macht also unabhängig von der Anwesenheit von Fledermäusen Aufnahmen. Beispielsweise jede Nacht von 20 Uhr abends bis 6 Uhr morgens alle 5 Sekunden eine Aufnahme von 2 Sekunden Länge (Standardeinstellung – Abweichungen sind möglich und im Geräte-Einsatzbogen vermerkt – vgl. unten). Fliegen also in der Nacht in der Nähe des AudioMoth (10 – 20 m Umkreis) Fledermäuse, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass ihre Rufe zufällig auf einer der Dateien mit aufgezeichnet wurden. 

Immer wieder erhalten wir in der Stiftung FLEDERMAUS Anrufe von Bürgern, die wissen möchten, welche Fledermäuse da in ihrem Garten oder Hof fliegen. Verständlicherweise können wir nicht immer selber hinfahren und das Versenden der hochwertigen Batcorder, die wir für die akustische Rufanalyse verwenden, ist auch eine heikle Sache. Deshalb haben wir jetzt einige AudioMoth beschafft. Diese werden bei wissenschaftlichen Projekten häufig in großer Zahl eingesetzt um flächig größere Gebiete auf die Anwesenheit von Fledermäusen zu kontrollieren.

Ein AudioMoth kann sich jeder bei uns ausleihen, der regelmäßig irgendwo bei sich Fledermäuse beobachtet und wissen möchte, um welche Art es sich handelt.

Wir schicken Ihnen das AudioMoth – Sie machen damit Rufaufnahmen und schicken uns das Gerät zurück – wir analysieren die Rufaufnahmen und teilen Ihnen mit, welche Fledermausarten wir auf den Aufnahmen gefunden haben – so einfach geht’s.
Am besten eingesetzt wird das AudioMoth freistehend auf einer ca. 2 m hohen Stange montiert und in einem Plastikbeutel verpackt gegen direkten Regen geschützt. Steht es zu nahe an Ultraschallreflektierenden Strukturen (näher als 1,5m) verschlechtern die Echos auf der Rufaufnahme die Qualität. Manchmal lassen sich solche Aufnahmen dann gar nicht mehr auswerten.
Wenn Sie das AudioMoth per Post bekommen haben, müssen Sie es nur noch an einem Ort aufstellen, wo Fledermäuse fliegen aber das Gerät auch nicht gleich geklaut werden kann und dann einschalten. Das Gerät startet mit seinen Aufnahmen täglich automatisch um 20 Uhr abends und schaltet sich morgens um 6 Uhr wieder inaktiv. Tagsüber können Sie es ohne es auszuschalten problemlos abbauen oder an einen anderen Standort versetzen. Meist reicht eine Nacht an einem Standort aus, länger als 5 Nächte können Sie es nicht einsetzen, da dann die Batterie leer ist. Wenn sie mit Ihrem „Untersuchungsprogramm“ fertig sind, schalten Sie das Gerät wieder aus, füllen den „Geräte-Einsatzbogen“ aus (damit wir wissen, wo die Rufaufnahmen entstanden sind) und schicken es mit der Post zurück. Wie Sie das Gerät einschalten und wie sie es am besten aufbauen ist ausführlich in der Arbeitsanleitung beschrieben.
Im Detail läuft ein AudioMoth-Einsatz folgendermaßen ab. (In der Arbeitsanleitung ist alles noch einmal genau beschrieben):

1) Sie schreiben eine Mail an info@artenmonitoring.org und bitten um einen Rückruf zu den Details. Grundsätzlich kann das Gerät mit einer Batterieladung mehrere Wochen betrieben werden, typisch sind Einsatzzeiten von drei bis fünf Nächten.
2) Die Stiftung schickt ihnen das Audiomoth per Post zu, zusammen mit einer Information zu den am Gerät eingestellten Aufnahmezeiten.

Im Einzelnen erhalten Sie:
• Eine gebogene Büroklammer, mit der Sie den Schiebeschalter einfach bedienen können
• Das AudioMoth in einer Plastikhülle
• Einen Ziploc-Plastikbeutel als Regenschutz
• Einen Geräteeinsatzbogen, den Sie ausgefüllt zurückschicken

3) Schieben Sie den Schiebeschalter auf „Custom“ und platzieren Sie das Gerät noch vor der voreingestellten Aufnahmezeit am geplanten Einsatzort. Tagsüber ist das Gerät ausgeschaltet/inaktiv (in der Regel wird als Aufnahmezeit 20 Uhr abends bis 6 Uhr morgens eingestellt sein). Sie können das Gerät also tagsüber problemlos „diebstahlsicher“ verstauen oder an einen anderen Aufnahmeort verlegen.
4) Wenn sie den Einsatz beenden wollen, schieben Sie den Schiebeschalter auf „USB/off“ und notieren Sie bitte alle tatsächlichen Einsatzzeiträume und Einsatzorte auf dem beiliegenden Geräteeinsatzbogen und senden das Gerät und den Bogen an die angegebene Adresse zurück.
5) Beenden oder Unterbrechen Sie bitte den AudioMoth-Einsatz auch bei schlechtem Wetter/Regen um Schäden am Gerät zu vermeiden.
6) Die Auswertung der Audioaufnahmen erfolgt an der Stiftung Fledermaus. Sie bekommen schnellstmöglich per mail von der Stiftung Fledermaus das Ergebnis / die auf den Aufnahmen erkannten Fledermausarten mitgeteilt. Gerade im Sommer – in der Fledermaussaison – kann dies aber etwas dauern. Dafür bitten wir um Ihr Verständnis.
Kann ich an mehreren Orten Rufaufnahmen machen?
Das AudioMoth ist in der Regel so eingestellt, dass es nur nachts (zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens) Aufnahmen macht. Tagsüber ist es automatisch inaktiv/ausgeschaltet und kann deshalb problemlos an einen anderen Ort versetzt werden. Wenn Sie das Gerät also an verschiedenen Orten einsetzen, ist es wichtig, diese Einsatzorte und Einsatzzeiträume auf dem der Postsendung beigelegten „Geräteeinsatzbogen“ zu notieren und diesen an die Stiftung zurückzusenden. Andernfalls ist es nicht möglich, eine in den Aufnahmen gefundene Fledermausart auch einem bestimmten Aufnahmeort zuzuordnen.

Kann ich selber Einstellungen am AudioMoth ändern?
Ja und Nein ….die Einstellungen lassen sich nur per PC ändern, dafür ist ein besonderes Konfigurationsprogramm erforderlich. Dieses kann von der Herstellerseite heruntergeladen werden. Wenn Sie sich das also zutrauen, können Sie auch die Einstellungen selber ändern (und auf dem Geräte-Einsatzbogen notieren …). Aufpassen muss man bei der Koppelung des Geräts per USB-Kabel an den PC. Es funktionieren nur USB-Datenkabel. Viele einfache USB-Handyladekabel funktionieren nicht. Häufig hilft nur ausprobieren …

Kann ich selber die Batterien austauschen?
Nein. Wenn die Batterien leer sind oder aus der Batteriehalterung genommen werden, „vergisst“ das AudioMoth alle seine Einstellungen und startet auch nicht mehr automatisch. Wenn Sie also kein PC-Freak sind (vgl. oben) ist es besser, wenn sie das Gerät zurückschicken und die Stiftung Fledermaus die Batterien wechselt.